DER DUFFLECOAT

dufflecoat_monty_gloverallDufflecoat: Fashion-Klassiker gegen die Winterdepression

 

Herbstwetter in Deutschland – meist das Grauen grau in grau: Nebel, Nässe, Kälte und Wind. Hunde jagt man in dieser Jahreszeit eher nicht vor die Tür; wir selbst haben meist keine andrere Wahl. Glücklich derjenige, welcher mit dem richtigen Wetterschutz vorgesorgt hat. Glücklich derjenige, der in seinem Dufflecoat dem nasskalten Wetter die warmeSchulter zeigen kann. Das praktische, dreiviertellange Kleidungsstück mit der über 100-jährigen Geschichte kommt nie aus der Mode.

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Sir David Stirling, Gründer der legendären britischen Eliteinheit SAS, trug selbst in der nordafrikanischen Wüste seinen Dufflecoat

Den Ursprung dieses Mantels mit der vermeintlich britischen Anmutung liegt jedoch im belgischen Flandern. Die ersten Männer, die den Mantel aus dem groben Wollstoff nutzen, waren belgische Fischer. In den schweren und warmen Stoff gehüllt, der in der Stadt Duffel gewebt wurde, trotzten sie den kalten Winden und Fluten der Nordsee.

Ende des neunzehnten Jahrhunderts entdeckte die britische Royal Navy den praktischen Mantel für ihre Offiziere und Matrosen. Der weite, gerade Schnitt bot auch mit darunter getragener warmer Kleidung ausreichend Bewegungsfreiraum für die Tätigkeiten an Bord. Unter der großen Kapuze war Platz für warme Wollmützen oder Südwester. Eines der augenfälligsten Charakteristiken des Dufflecoats sind aber die Knebelverschlüsse aus Holz oder Horn, die auch mit dicken Handschuhen bequem zum Öffnen und Schließen waren. Zwei große aufgesetzte Taschen rundeten den praktischen Mantels ab.

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Britischer U-Boot-Fahrer im 1. Weltkrieg

In England wird der Dufflecoat auch „Montgomery“ und „Monty coat“ genannt, was auf den legendären Feldmarschall Bernard Law Montgomery zurückgeht, der im 2. Weltkrieg ein großer Fan des Mantels war. Nach seiner „Karriere“ in zwei Weltkriegen wurden nach 1945 großen Beständen von Militär-Dufflecoats an Privatleute verkauft.

Besonders Studenten in England und Frankreich fanden in den 1950-er und 1960-er Jahren Gefallen an den praktischen und günstigen Jacken aus Armeebeständen. Während in Europa Linksintellektuelle Studenten den Dufflecoat als eines ihrer  Markenzeichen des Anti-Establishments ansahen, fanden im Nordosten der USA eher elitäre Ivy Leage Studenten Gefallen an dem Look des Dufflecoats.

Der Dufflecoat hat inzwischen wieder eine wahre Renaissance erlebt . Modedesigner wie Tommy Hilfiger haben den Mantel im Preppy-Style als Standard in ihre Kollektionen aufgenommen.

Für Freunde traditioneller Dufflecoats bietet die britische Firma Gloverall nun seit über 60 Jahren den Mantel als zeitlosen Klassiker an.

Text: Frank Schulte